Herzlich willkommen im Interdisziplinären Referenzzentrum für Dialysezugänge

Die Zahl der dialysepflichtigen Nierenkranken ist in Deutschland stetig steigend. Mittlerweile benötigen nahezu 90.000 Tausend Menschen regelmäßige Blutwäschen. Am KRH Klinikum Siloah steht Ihnen eine große Dialyseeinheit zur Verfügung. Es besteht eine jahrzehntelange Expertise in der Betreuung von niereninsuffizienten Patienten. Unter Prof. Dr. Reinhard Brunkhorst wurde die Dialyseeinheit in den 1970er Jahren im Krankenhaus Oststadt gegründet. In der Klinik für Nephrologie, Angiologie und Rheumatologie wurden seitdem viele nephrologische Fachärzte auf hohem Niveau ausgebildet, die Sie im Stadtgebiet Hannovers und der Umgebung sowie im KRH Klinikum Siloah betreuen. Somit besteht in der Patientenbetreuung eine enge Verzahnung zwischen dem ambulanten und stationären Bereich. Seit April 2020 ist Prof. Dr. med. Jan Jakob Menne Chefarzt der Klinik.

Alle Dialyseverfahren wie Hämodialyse, Peritonealdialyse sowie kontinuierliche Verfahren im intensivmedizinischen Bereich stehen täglich 24 Stunden zur Verfügung.

Im Diagnostikzentrum stehen alle Verfahren der nicht-invasiven Diagnostik zur Verfügung. Dies betrifft die farbkodierte Duplexsonographie (FKDS), Verschlussdruckmessung an den oberen Extremitäten sowie Sauerstoffpartialdruckmessungen.

Vor der Anlage eines Dialysezugangs (Shunt) ist die duplexsonographische Untersuchung das wichtigste diagnostische Mittel. Das Vorhandensein und die Qualität der Gefäße (Venen und Arterien) vor einer Shuntanlage werden ermittelt und mit dem Shuntchirurgen besprochen, um ein möglichst gutes Ergebnis der Shuntanlage zu erzielen. Auch Engen (Stenosen) oder Verschlüsse bereits vorhandenen Dialysezugänge können durch die duplexsonographische Untersuchung detektiert werden. Das bestmögliche Konzept zum Erhalt des Dialysezugang wird interdisziplinär abgestimmt.

In der Klinik für Radiologie und interventionelle Radiologie steht eine moderne Angiographie-Einheit zur Verfügung. Alle erforderlichen radiologischen Eingriffe am Dialysezugang können hier durchgeführt werden. Ein Behandlungsschwerpunkt liegt in der endovasculären Behandlung verengter oder verschlossener Dialysezugänge. Es werden perkutan transluminale Gefäßinterventionen, Stent-Implantationen, ggf. auch medikamentenbeschichtet, Aspirationsthrombektomien sowie Thrombolysen am Dialysezugang in hoher Anzahl durchgeführt. Durch diese wenig belastenden Kathetereingriffe mit Ballonerweiterungen können häufig Operationen vermieden und stationäre Krankenhausaufenthalte umgangen werden.

Gerd Thomas Oehlert als leitender Oberarzt der interventionellen Radiologie verfügt über die kassenärztliche Zulassung für ambulante Katheterinterventionen am Dialysezugang und weist eine langjährige Expertise auf.

In der gefäßchirurgischen Abteilung stehen vier Gefäßchirurgen mit langjähriger Expertise für Eingriffe am Dialysezugang zur Verfügung. Es werden primäre Dialysezugangsanlagen in mikrochirurgischer Operationstechnik  durchgeführt. Das operative Spektrum umfasst ebenso Revisionen am Dialysezugang im Fall vorliegender Erweiterungen (Aneurysmen). Des Weiteren erfolgen Revisionseingriffe am Dialysezugang bei Zugangs-assoziiertem Steal-Syndrom, bei Katheter-und Shuntinfektionen oder zur Beseitigung von Engstellen oder Verschlüssen. Ziel ist immer der Erhalt des Dialysezugangs, um Katheteranlagen mit dem erhöhten Risiko von Infektionen zu vermeiden.

Wenn erforderlich können auch Dialysezugänge mit künstlichen Gefäßprothesen angelegt und in zwingenden Situationen werden auch sofort punktierbare Prothesen implantiert. Für Patienten, die an den Extremitäten keine Zugangsmöglichkeiten haben, und auch die Möglichkeit einer Bauchfelldialyse nicht besteht, stehen Ausweichverfahren zur Verfügung. Die Implantationen (Einsetzen) sowie Explantationen (Entfernen) von Kathetern für die Bauchfelldialyse werden ebenfalls in unserer Abteilung durchgeführt. Ebenso werden moderne Verfahren eingesetzt, wie z.B. das Einsetzen einer Shunt-Maturationsstütze (VasQ-Graft), die die Ausbildung eines funktionstüchtigen Dialysezugangs unterstützen soll.