Bis zu 20 Prozent der Bevölkerung leiden an Refluxbeschwerden mit dem Leitsymptom Sodbrennen. Treten die Beschwerden in einer Häufigkeit auf, welche das Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen, oder ist mit einer Organkomplikation zu rechnen, spricht man von einer Refluxkrankheit.
Ursächlich für die Refluxkrankheit ist in der Regel eine unnatürliche Säurebelastung der Speiseröhre aufgrund einer geschwächten Barrierefunktion im Bereich des Mageneingangs. Das klinische Bild der Refluxkrankheit ist vielfältig und kann sich neben den klassischen Symtomen Sodbrennen und Schmerzen hinter dem Brustbein auch durch Beschwerden wie Asthma, chronischer Husten und Heiserkeit als Folge des sauren Refluxes äußern.
Die Diagnose der Refluxkrankheit kann häufig durch die typische Symptomatik, die endoskopische Untersuchung und ein positives Ansprechen auf eine Therapie mit dem sogenannten Protonenpumpenblocker (PPI) gestellt werden. Bei atypischen Symptomen oder Nicht-Ansprechen auf die PPI-Therapie sind dagegen die Diagnostik und therapeutischen Möglichkeiten erschwert. Hier muss die klinische Expertise durch den differenzierten Einsatz von apparativer Diagnostik ergänzt werden. Es wird geschätzt, dass zwischen 20 und 30 Prozent der Patienten mit Refluxkrankheit nicht auf eine Standardtherapie mit PPI anspricht.
Die Gründung des Refluxzentrum im KRH Klinikum Siloah will dieser Problematik Rechnung tragen, um interdisziplinär mit dem konservativen und operativen Spezialisten für Problemfälle gemeinsame Lösungen aufzuzeigen.